Category Archives: Wie kann ich meine fruchtbarkeit erhalten

Was versteht man unter der lutealen Phase

Was versteht man unter Kryokonservierung von Eierstockgewebe?

Was versteht man unter Kryokonservierung von Eierstockgewebe?

Die Kryokonservierung von Eierstockgewebe ist eine effektive Alternative bei Patientinnen, für die eine Verzögerung vor Beginn der Chemotherapie nicht in Frage kommt. Obwohl diese Technik in Belgien bis zu einem Höchstalter von 38 Jahren erstattet wird, wird sie für Patientinnen über 36 Jahren nicht empfohlen.
Während eines Eingriffs unter Vollnarkose und per Laparoskopie, der in der Regel nicht länger als 30 Minuten dauert und kurzfristig durchgeführt werden kann, werden Teile des Eierstocks (oder ein ganzer Eierstock) entfernt. Das Gewebe wird zum Einfrieren in das Referenzlabor transportiert. Ein Teil dieses Eierstockgewebes wird mikroskopisch untersucht, um einerseits die Ovarienreserve zu bestimmen, d. h. die in der Probe vorhandenen Follikel mit Eizellen, und andererseits, um sicherzustellen, dass sich im entnommenen Gewebe keine Krebszellen befinden.
Nach der Chemotherapie gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder tritt bei der Patientin innerhalb von 6 bis 12 Monaten nach Abschluss der Chemotherapie wieder ein normaler Menstruationszyklus ein und sie kann nach Absprache mit dem Onkologen versuchen, auf natürliche Art schwanger zu werden. Wenn die Patientin ihren Menstruationszyklus nicht wiedererlangt oder abnormale Abstände zwischen den Menstruationszyklen aufweist und/oder Anzeichen einer vorzeitigen Ovarialinsuffizienz zeigt, wie z. B. Hitzewallungen, dann ist ihre Fruchtbarkeit wahrscheinlich beeinträchtigt. Die Diagnose der vorzeitigen Ovarialinsuffizienz wird durch einen Bluttest und einen gynäkologischen Ultraschall bestätigt, um nachzuweisen, dass nicht mehr ausreichend Eizellen zur Verfügung stehen, um auf natürlichem Wege schwanger zu werden. In Absprache mit dem Onkologen und nach einer Abwägung der Risiken des Verfahrens wird in diesem Fall eine Implantation des Eierstockgewebes vorgenommen. Nach Möglichkeit wird nicht das gesamte entnommene Gewebe in einer Operation wieder implantiert, denn eine mehrfache Implantation kann nicht nur die Chancen auf die Wiederherstellung der Ovarienaktivität, sondern auch die natürliche Fruchtbarkeit erhöhen, vorausgesetzt, die Eierstöcke sind noch vorhanden und durchlässig. Ein zweiter Eingriff kann auch in Betracht gezogen werden, wenn ein zweites Kind gewünscht wird. Bis zum heutigen Tag wurden 150 Geburten nach dieser Reimplantationstechnik von kryokonserviertem Eierstockgewebe dokumentiert. Die Wahrscheinlichkeit, nach einer Implantation von Eierstockgewebe mindestens ein Kind zu bekommen, wird derzeit auf etwa 40% geschätzt.

Sollten Eizellen oder Embryonen eingefroren werden

Sollten Eizellen oder Embryonen eingefroren werden?

Die Entnahme reifer Eizellen gilt als die erste Technik, die zur Erhaltung der Fruchtbarkeit vorgeschlagen wird, wenn vor Beginn der Chemotherapie genügend Zeit zur Verfügung steht. Sie ermöglicht die Aufbewahrung von mehreren Eizellen oder Embryonen, bis der Kinderwunsch erfüllt werden soll.
Wenn Sie bereits einen Partner haben, mit dem Sie einen gemeinsamen Kinderwunsch hegen, können Sie die Eizellen mit seinen Spermien befruchten lassen und die Embryonen einige Tage später einfrieren lassen. Damit das Verfahren erstattet wird, muss ein Antrag bei Ihrer Krankenkasse gestellt werden. Wenn eine Schwangerschaft zulässig ist, werden die Embryonen einzeln oder paarweise aufgetaut und in Ihre Gebärmutter eingepflanzt. Für die Verwendung der eingefrorenen Embryonen ist die Zustimmung beider Partner erforderlich.
Andernfalls können Eizellen eingefroren werden. Dieses Verfahren wird von der Krankenkasse bis zum Alter von 38 Jahren erstattet. Wenn eine Schwangerschaft geplant wird und Ihre Eierstöcke keine Eizellen mehr produzieren, werden die kryokonservierten Eizellen aufgetaut und in vitro mit den Spermien des zukünftigen Vaters Ihrer Kinder befruchtet. Die so erhaltenen Embryonen werden in Ihre Gebärmutter eingepflanzt.
Um reife Eizellen zum Einfrieren oder zur Befruchtung zu gewinnen und die Embryonen einzufrieren, ist eine Ovarienstimulationsbehandlung erforderlich. Diese wird an Ihre Situation angepasst (siehe „Kann eine Ovarienstimulation mir helfen, meine Fruchtbarkeit aufrecht zu erhalten?“)

Das belgische Recht sieht eine Aufbewahrung von Eizellen für eine Dauer von bis zu 10 Jahren vor. Für Embryonen beträgt die Aufbewahrungsdauer 5 Jahre. Bei Vorliegen von medizinischen Gründen, beispielsweise einer Krebsdiagnose, können diese Fristen jedoch verlängert werden.

Kann eine Ovarienstimulation mir helfen, meine Fruchtbarkeit aufrecht zu erhalten?

Kann eine Ovarienstimulation mir helfen, meine Fruchtbarkeit aufrecht zu erhalten?

Die Stimulation der Eierstöcke vor der Entnahme reifer Eizellen dauert etwa zehn Tage und erfolgt durch subkutane Injektionen von Medikamenten, den sogenannten Gonadotropinen, die das Wachstum mehrerer Follikel (mit Eizellen) gleichzeitig in den Eierstöcken ermöglichen. Während dieser Zeit werden regelmäßig Bluttests und vaginale Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, um das Wachstum dieser Follikel zu kontrollieren und den Hormonspiegel zu überwachen. Da Östrogene (weibliche Hormone) bei der Entstehung bestimmter Krebsarten eine wichtige Rolle spielen, kann die Erhöhung dieses Hormonspiegels bei der Stimulierung zu einer Entstehung und Vermehrung von Krebszellen führen. Daher wird die Behandlung angepasst, um diese möglichen unerwünschten Auswirkungen zu vermeiden, indem „Anti-Östrogen“-Tabletten wie Letrozol für die Dauer der Stimulation verabreicht werden. Dank dieser Wirkstoffe können mehrere Eizellen gleichzeitig entnommen werden, ohne den Hormonspiegel im Blut ansteigen zu lassen. Eine Studie hat nachgewiesen, dass diese Stimulationsmethode das Rückfallrisiko nach der Krebstherapie nicht erhöht und daher keine Auswirkung auf die Überlebenschancen der Patientin hat.

Was versteht man unter In-Vitro-Maturation (IVM)?

Was versteht man unter In-Vitro-Maturation (IVM)?

Die In-Vitro-Maturation (IVM) der Eizellen ist eine medizinisch unterstützte Fortpflanzungstechnik, bei der die Eizellen ohne oder nur mit einer kurzen vorherigen Hormonbehandlung noch unreif entnommen werden. Diese Eizellen werden anschließend im Labor und nicht wie im natürlichen Zyklus in den Eierstöcken zur Reife gebracht. Sie sind nun bereit, mit einem Spermium befruchtet zu werden. Da diese Technik für die Patientin wenig Aufwand bedeutet und einfach und kurzfristig angewendet werden kann, kann IVM als Alternative vorgeschlagen werden, um Eizellen (oder Embryonen) von Krebspatientinnen zu kryokonservieren, insbesondere wenn der Therapiebeginn unmittelbar bevorsteht und eine traditionelle Ovarienstimulation nicht mehr möglich ist. Die Erfolgsquote dieses Verfahrens ist jedoch geringer.
Da die hormonelle Belastung bei der IMV sehr gering ist, eignet sie sich besonders für Patientinnen mit Brustkrebs, da dieser empfindlich auf Hormone reagiert. Zum Entnehmen von Eizellen vor der IVM gibt es zwei Methoden:
IVM mittels Punktion der Eierstöcke über die Vagina:
Die Follikel der Eierstöcke werden unter lokaler Betäubung oder Vollnarkose über die Vagina punktiert. Die entnommenen Eizellen reifen im Labor aus. Sie werden dann entweder direkt eingefroren oder zunächst mit Spermien befruchtet. Die daraus entstandenen Embryonen werden anschließend eingefroren.

IVM von im Labor aus dem Eierstockgewebe vor der Kryokonservierung entnommenen Eizellen:
Falls Sie sich nach Absprache mit Ihrem Arzt für eine chirurgische Entnahme von Eierstockgewebe entscheiden, können während der Vorbereitung des Gewebes für das Einfrieren im Labor unreife Eizellen entnommen werden. Diese Eizellen werden in vitro zur Reife gebracht.

Was versteht man unter medikamentösem Schutz

Medikamentöser Schutz der Ovarien

Die Eizellen vor den schädlichen Auswirkungen zu schützen hat zahlreiche Vorteile. Diese Option ermöglicht, die Chancen einer natürlichen Schwangerschaft nach der Chemotherapie zu erhöhen. Die einzige Therapie, die heutzutage für die Behandlung von Frauen mit Brustkrebs untersucht ist, um die Eizellen vor den schädlichen Auswirkungen der Chemotherapie zu schützen, ist jene mit GnRH-Analoga, welche die Ausschüttung von LH und FSH hemmt. Dieses in der Reproduktionsmedizin gut bekannte Medikament verringert die Empfindlichkeit der Eizellen gegenüber den Chemotherapeutika, indem es sie in Schlaf versetzt, einen Zustand wie bei Kindern vor der Pubertät.
Die Ergebnisse von Studien, die durchgeführt wurden, um die Rückkehr der Menstruationszyklen und den Schutz der Eierstockreserve bei Patientinnen zu bewerten, die während der Chemotherapie mit GnRH-Analoga behandelt wurden, zeigen einen Nutzen dieses Medikaments bei Patientinnen, die gegen Brustkrebs behandelt werden, aber der längerfristige Nutzen, einschließlich der Fruchtbarkeit, bleibt ungewiss.
Diese Behandlung sollte nur nach ausführlicher Beratung durch den Arzt während der Chemotherapie angewendet werden, und die anderen Möglichkeiten zur Erhaltung der Fruchtbarkeit sollten keinesfalls außer Acht gelassen werden. Allerdings wird der Einsatz des Medikaments in dieser Anwendung nicht erstattet.

Welche Technik zur Erhaltung der Fruchtbarkeit ist für mich geeignet?

Welche Technik zur Erhaltung der Fruchtbarkeit ist für mich geeignet?

Dank der Vielfalt der Ansatzmöglichkeiten und der Techniken, die in den vergangenen Jahren weiter perfektioniert wurden, können verschiedene Methoden in einigen Fällen kombiniert werden, um das Geburtsrisiko für das Kind nach Heilung der Mutter zu senken. Auf diese Art wird das Programm zur Erhaltung der Fruchtbarkeit individuell auf die Patientin zugeschnitten. Abhängig vom Alter der Patientin, ihrer Ovarienreserve, der Tumorart und der Toxizität der Behandlung stehen verschiedene Optionen offen. So kann beispielsweise direkt nach der Wahl einer Therapie vor deren Beginn eine einzige Methode gewählt werden, um die Fruchtbarkeit zu erhalten, ohne die Therapie aufschieben zu müssen. Wenn der Krankheitsverlauf jedoch einen Aufschub der Krebstherapie um einige Wochen zulässt, kann beispielsweise eine Kryokonservierung von Eierstockgewebe und Ovarienstimulation mit Kryokonservierung von Eizellen oder Embryonen vorgenommen werden.