Category Archives: Ich hatte brustkrebs und möchte schwanger werden

Ich bin kein BRCA-Mutationsträger, wie hoch ist das Risiko, dass ich den Brustkrebs an mein Kind vererbe?

Ich bin kein BRCA-Mutationsträger, wie hoch ist das Risiko, dass ich den Brustkrebs an mein Kind vererbe?

Etwa 5 bis 10% der Brustkrebserkrankungen sind auf eine vererbte Genmutation zurückzuführen. Bei Frauen, bei denen der Brustkrebs bereits früh aufgetreten ist (unter 35 Jahren), ist dieser Anteil höher (25-40%). Die meisten genetisch bedingten Brustkrebserkrankungen sind auf eine Mutation des BRCA-Gens zurückzuführen. Es gibt weitere genetische Mutationen, die Brustkrebs auslösen, jedoch stellen diese Fälle derzeit die Minderheit der Krebserkrankungen dar. Das Risiko einer Übertragung des Brustkrebses an Ihr Kind, wenn Sie kein BRCA-Mutationsträger sind und somit das Risiko, dass Sie Träger einer anderen genetischen Mutation sind, ist wahrscheinlich sehr gering (circa 1-3%).

Abhängig davon, welche Krankheiten in Ihrer Familie auftreten, kann eine genetische Beratung sinnvoll sein.

Ich bin BRCA-Mutationsträger, wie hoch ist das Risiko, dass ich den Brustkrebs an mein Kind vererbe?

Ich bin BRCA-Mutationsträger, wie hoch ist das Risiko, dass ich den Brustkrebs an mein Kind vererbe?

Der erbliche Brust- und Eierstockkrebs entsteht durch einen vererbbaren Defekt des BRCA-Gens. Anomalien des BRCA1- oder des BRCA2-Gens sind die Hauptursache für erblichen Brustkrebs. Bei Frauen mit einem BRCA-Defekt besteht ein stark erhöhtes Risiko für Brust- und/oder Eierstockkrebs und sie können dieses Risiko an ihre Kinder vererben. Auch Männer können die Mutation an ihre Kinder weitergeben. Jedes Kind eines BRCA-Mutationsträgers erbt das defekte Gen mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % und kann demnach ebenfalls ein erhöhtes Risiko aufweisen, an Brust- und/oder Eierstockkrebs zu erkranken. Jedoch besteht ebenfalls eine 50%-ige Wahrscheinlichkeit, dass jedes Kind eines BRCA-Mutationsträgers diese Mutation nicht geerbt hat. Das Risiko, in ihrem Leben an Krebs zu erkranken, ist bei Nachkommen weiblichen Geschlechts, die die Mutation nicht geerbt haben, ebenso hoch wie für den Rest der Bevölkerung, nämlich 12% für Brustkrebs 1,3% für Eierstockkrebs.

Mithilfe der Präimplantationsdiagnostik nach der In-Vitro-Befruchtung können Embryonen ausgewählt werden, welche die Mutation nicht geerbt haben, um somit das Risiko der Nachkommen, Brust- oder Eierstockkrebs zu entwickeln, auf dasselbe Niveau wie das der restlichen Bevölkerung zu reduzieren.

Ich hatte Brustkrebs und bin schwanger, benötige ich eine besondere Schwangerschaftsbetreuung?

Ich hatte Brustkrebs und bin schwanger, benötige ich eine besondere Schwangerschaftsbetreuung?

Frauen, die nach einer Brustkrebsbehandlung schwanger werden, haben kein größeres Risiko für Fehlbildungen oder Komplikationen als Frauen ohne Krebs. Die Schwangerschaft stellt jedoch generell eine Zeit dar, in der Rückfälle auftreten können. Der Zeitpunkt und die medizinische Betreuung durch Ihren Onkologen in Zusammenarbeit mit Ihrem Gynäkologen sollte besprochen werden, bevor Sie versuchen, schwanger zu werden. Es ist wichtig, dass Sie dieses Risiko offen mit Ihrem Onkologen besprechen. Im Interesse der Mutter, des Kindes und der gesamten Familie sollte keine Schwangerschaft geplant werden, solange dieses Risiko noch erhöht ist. Ein oder mehrere Gespräche mit einem auf besondere Elternschaft spezialisierten Psychologen können dabei behilflich sein, die Situation zu klären und gemeinsam neue oder andersartige Schritte zur Umsetzung des Kinderwunsches zu planen.
Die durch die Operation veränderte Brust oder veränderten Brüste stellen in der Regel kein Problem dar. Stillen ist möglich.

Welche alternativen Behandlungsmethoden gibt es bei vorzeitiger Ovarieninsuffizienz?

Welche alternativen Behandlungsmethoden gibt es bei vorzeitiger Ovarieninsuffizienz?

Wenn die verschiedenen Untersuchungen eine vorzeitige Ovarialinsuffizienz bestätigen, werden Ihnen in Absprache mit Ihrem Onkologen verschiedene Alternativen vorgeschlagen, um eine Schwangerschaft zu ermöglichen.
Vor Beginn der Krebstherapie haben Sie sich möglicherweise eine Ovarienstimulation unterzogen, um Eizellen oder Embryonen einfrieren zu lassen. Falls dies der Fall sein sollte, können Ihre konservierten Eizellen befruchtet werden und der/die daraus entstandene(n) oder der/die zuvor konservierte(n) Embryo(nen) direkt in die Gebärmutter verpflanzt werden. Das Einsetzen der Embryonen erfolgt nach Einnahme von Medikamenten zur Nachahmung eines gut verlaufenden Menstruationszyklus.
Falls Sie vor der Krebstherapie eine Kryokonservierung von Eierstockgewebe haben vornehmen lassen und je nach Art Ihres Krebsleidens, kann Ihnen von diesem Gewebe wieder etwas transplantiert werden, was in den meisten Fällen die Wiederherstellung des Menstruationszyklus ermöglicht.
Falls Sie jedoch im Vorfeld keine dieser Möglichkeiten genutzt haben, muss auf eine Eizellenspende oder Adoption zurückgegriffen werden.

Welche Therapien gibt es, um nach einer Chemotherapie schwanger zu werden?

Sollte ich eine zusätzliche Fruchtbarkeitstherapie erwägen, selbst wenn mein Zyklus wiederhergestellt ist?

Wenn Ihr Zyklus nach der Behandlung auf natürliche Weise wieder eingesetzt hat, muss als erstes sichergestellt werden, dass er regelmäßig ist. Ein Zyklus wird als regelmäßig angesehen, wenn er zwischen 25 und 35 Tagen dauert (vom ersten Tag der Regelblutung bis zum ersten Tag der folgenden Regelblutung). Liegen dagegen lange oder sehr kurze Zeiträume zwischen den Regelblutungen, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Ovarienreserve durch die Behandlung reduziert ist. Es sollten zusätzliche Untersuchungen vorgenommen werden, um Ihre Ovarienreserve zu bestimmen. Diese Untersuchungen bestehen aus einem Vaginal-Ultraschall und einer Blutprobe zwischen dem 2. und 5. Tag des Zyklus. Die endovaginale Ultraschalluntersuchung ermöglicht, die Größer Ihrer Eierstöcke zu messen und die Anzahl Follikel zu zählen, die in diesem Zyklus zum Reifen gebracht werden. Mithilfe der Blutprobe lassen sich die verschiedenen Hormonspiegel feststellen. Einige Hormone werden von den Eierstöcken ausgeschüttet: die Östrogene und das Anti-Müller-Hormon (AMH). Weitere Hormone werden von der Hypophyse freigesetzt: Das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon (LH). Ihr Gynäkologe wird die Ergebnisse dieser Untersuchungen auswerten. Wenn Ihre Eierstöcke eine ausreichende Ovarienreserve aufweisen, können Sie versuchen, auf natürliche Weise, ohne eine besondere Therapie, schwanger zu werden. Es sollte jedoch eine regelmäßige Untersuchung Ihres Zyklus und Ihrer Ovarienreserve erfolgen, denn nach einer Krebsbehandlung kann eine Ovarieninsuffizienz früher auftreten, selbst wenn der Zyklus sich nach der Behandlung wieder normalisiert hat. Wenn Ihre Eierstöcke eine verringerte Ovarienreserve aufweisen und Ihre Chancen auf eine natürliche Schwangerschaft gering sind, kann Ihr Gynäkologe mit Ihnen eine geeignete IVF-Behandlung festlegen oder mit Ihnen besprechen, ob es sinnvoll ist, zuvor eingefrorene Eizellen oder Embryonen zu verwenden oder Eierstockgewebe zu reimplantieren, falls vor der Chemotherapie welches entnommen wurde. Diese Behandlung wird nach Absprache Ihres Gynäkologen mit Ihrem Onkologen vorgenommen.

Ich möchte schwanger werden. Sollte ich dies mit meinem Onkologen besprechen?

Ich möchte schwanger werden. Sollte ich dies mit meinem Onkologen besprechen?

Ja. Der Onkologe kann Sie am besten über die mögliche Entwicklung Ihrer Krebserkrankung informieren; dies ist ein wichtiger Faktor, den es zu bedenken gilt, wenn Sie schwanger werden möchten. Er wird Sie auch an einen seiner Kollegen, einen Spezialisten für Onko-Fertilität, verweisen können, der Ihnen alle notwendigen Informationen zur Empfängnis entsprechend Ihrer Situation und den Auswirkungen einer Schwangerschaft auf Ihre Nachsorge geben wird.
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