Category Archives: Haben die behandlungen eine auswirkung auf meine fruchtbarkeit

Ich werde wegen Brustkrebs operiert, wird meine Fruchtbarkeit nachlassen?

Ich werde wegen Brustkrebs operiert, wird meine Fruchtbarkeit nachlassen?

Die Brustkrebsdiagnose, die verschiedenen medizinischen Untersuchungen sowie die bevorstehende Operation unter Vollnarkose sind ein wichtiger Stressfaktor. Stress kann Auswirkungen auf den Menstruationszyklus haben. Die Regelblutung kann unregelmäßig werden oder vorübergehend sogar völlig ausbleiben. Diese Störungen haben jedoch keinerlei Einfluss auf die Fruchtbarkeit.
Jedoch verzögern der Krebs und dessen Behandlung (darunter die Operation) Ihre geplante Schwangerschaft um mehrere Jahre. Im Verlauf der Zeit nimmt Ihre natürliche Fruchtbarkeit ab. Selbst wenn Sie keine Chemotherapie erhalten, ist es wichtig, das Thema Ihrer zukünftigen Fruchtbarkeit anzusprechen.

Auswirkungen der Hormontherapie auf die Fruchtbarkeit

Ich muss eine Hormontherapie erhalten, wird dies Auswirkungen auf meine Fruchtbarkeit haben?

Die Hormontherapie mit Tamoxifen ist eigentlich eine Anti-Hormontherapie: Sie unterdrückt die Wirkung der Östrogene auf das Brustgewebe. Die Krebszellen der meisten Brustkrebsarten haben Rezeptoren für diese weiblichen Hormone. Durch die Unterdrückung der Wirkung dieser Hormone auf das Brustgewebe wird das Rückfallrisiko gesenkt.
Die Behandlung mit Tamoxifen kann eine Amenorrhoe (Ausbleiben der Regelblutung) verursachen, hat jedoch keine verhütende Wirkung. Während der Einnahme von Tamoxifen sollte eine Schwangerschaft jedoch vermieden werden, da es eine teratogene Wirkung (führt zu Fehlbildungen) auf den Embryo und Fötus hat.

Nach Abschluss der Hormontherapie wird die Fruchtbarkeit auf natürliche Weise wiederhergestellt. Es wird jedoch empfohlen, mit einer Schwangerschaft einige Monate zu warten. Die Langzeitwirkungen von Tamoxifen sind noch nicht ausreichend bekannt.

Während der 2 ersten Jahre der Tamoxifentherapie begleiten einige Ärzte die Behandlung mit der Gabe von GnRH-Analoga (Zoladex). Diese Therapie unterdrückt die Funktion der Eierstöcke, d.h. den Eisprung und somit die Regelblutung. Diese Therapie hat verhütende Wirkung, die Unterdrückung der Eierstockfunktion ist jedoch reversibel, sobald die Behandlung mit GnRH-Analoga beendet wird.
Unabhängig von Ihrer Therapie (Tamoxifen mit oder ohne GnRH-Analoga), beträgt die Gesamttherapiedauer in der Regel 5 Jahre. Nach Abschluss der Therapie sind Sie 5 Jahre älter und Ihre Fruchtbarkeit hat ganz natürlich abgenommen. Deshalb ist es wichtig, einen eventuellen Kinderwunsch vor Beginn der Behandlung mit Ihrem Arzt zu besprechen. Denn solange Sie eine Hormonbehandlung erhalten, ist eine Schwangerschaft ausgeschlossen.

Ich werde mich einer Strahlentherapie unterziehen, wird sie Unfruchtbarkeit verursachen?

Ich werde mich einer Strahlentherapie unterziehen, wird sie Unfruchtbarkeit verursachen?

Die Strahlentherapie hat eine örtliche krebshemmende Wirkung im Brustkrebs, die Strahlen werden auf den Brustkorb gerichtet und erreichen nicht die Eierstöcke. Durch diese Therapie wird die Ovarienreserve nicht angegriffen. Ihre Fruchtbarkeit wird also durch die Strahlentherapie nicht verringert.
Jedoch verzögern der Krebs und dessen Behandlung (darunter die Strahlentherapie) Ihre geplante Schwangerschaft um mehrere Jahre. Im Verlauf der Zeit nimmt Ihre natürliche Fruchtbarkeit ab. Selbst wenn Sie keine Chemotherapie erhalten, ist es wichtig das Thema Ihrer zukünftigen Fruchtbarkeit anzusprechen.

Ich werde eine Chemotherapie erhalten, wird meine Fruchtbarkeit davon beeinträchtigt?

Ich werde eine Chemotherapie erhalten, wird meine Fruchtbarkeit davon beeinträchtigt?

Die Chemotherapie wird einen Teil der seit der Geburt in den Eierstöcken befindlichen Eizellen zerstören. Die Menge zerstörter Eizellen hängt von der Art der Chemotherapie, der verschriebenen Dosis und der Behandlungsdauer ab. Im Allgemeinen wird der Eizellenvorrat nach einer Chemotherapie schneller als gewöhnlich erschöpft sein, so dass eine vorzeitige Ovarieninsuffizienz eintreten kann. Bei den meisten Therapien kann der Onkologe das Risiko berechnen, eine vorzeitige Ovarieninsuffizienz und somit eine Unfruchtbarkeit auszulösen. Vor Beginn der Chemotherapie können Eierstockgewebe oder Eizellen zum Einfrieren entnommen werden. Falls die Chemotherapie zu einer endgültigen Ovarieninsuffizienz führt, können dieses eingefrorene Eierstockgewebe oder die eingefrorenen Eizellen nach der Heilung verwendet werden, um die Unfruchtbarkeit zu umgehen, die mit dieser Insuffizienz einhergeht.
Selbst wenn die Funktion der Eierstöcke nach einer Chemotherapie auf natürliche Weise wiederhergestellt wird, so ist die Anzahl der verbleibenden fruchtbaren Jahre doch reduziert und die Ovarieninsuffizienz kann früher als vorgesehen eintreten.

Haben die Therapien eine Auswirkung auf meine Fruchtbarkeit?

Haben die Therapien eine Auswirkung auf meine Fruchtbarkeit?

Einige Brustkrebsbehandlungen können die zukünftige Fruchtbarkeit durch toxische Einflüsse auf die Eierstöcke direkt beeinflussen. Dies ist der Fall bei den meisten Chemotherapien; hierbei wird die Ovarienreserve verringert und die Fruchtbarkeitsdauer somit verkürzt. Vor allem verschieben der Brustkrebs und die zugehörigen Therapien jedoch den Zeitpunkt, an dem eine Schwangerschaft begonnen werden kann, um mehrere Jahre (2 bis 5 Jahre). In der Tat wird empfohlen, mindestens ein Jahr nach dem Ende der Behandlungen zu warten, bevor eine Schwangerschaft in Betracht gezogen wird, auch wenn keine Hormonbehandlung verschrieben wird. Wenn eine Hormonbehandlung verschrieben wird, ist diese empfängnisverhütend und/oder toxisch für eine frühe Schwangerschaft.

Das Alter zum Zeitpunkt der Brustkrebsdiagnose ist also ein bedeutender Faktor für die Bestimmung Ihrer Fruchtbarkeit nach der Krebsbehandlung, unabhängig von den eingesetzten Therapiemöglichkeiten. Zwei bis fünf Jahre nach der Diagnose kann eine Frau schon allein aufgrund der verstrichenen Zeit nicht mehr fruchtbar sein.