Auswirkungen der Hormontherapie auf die Fruchtbarkeit

Ich muss eine Hormontherapie erhalten, wird dies Auswirkungen auf meine Fruchtbarkeit haben?

Die Hormontherapie mit Tamoxifen ist eigentlich eine Anti-Hormontherapie: Sie unterdrückt die Wirkung der Östrogene auf das Brustgewebe. Die Krebszellen der meisten Brustkrebsarten haben Rezeptoren für diese weiblichen Hormone. Durch die Unterdrückung der Wirkung dieser Hormone auf das Brustgewebe wird das Rückfallrisiko gesenkt.
Die Behandlung mit Tamoxifen kann eine Amenorrhoe (Ausbleiben der Regelblutung) verursachen, hat jedoch keine verhütende Wirkung. Während der Einnahme von Tamoxifen sollte eine Schwangerschaft jedoch vermieden werden, da es eine teratogene Wirkung (führt zu Fehlbildungen) auf den Embryo und Fötus hat.

Nach Abschluss der Hormontherapie wird die Fruchtbarkeit auf natürliche Weise wiederhergestellt. Es wird jedoch empfohlen, mit einer Schwangerschaft einige Monate zu warten. Die Langzeitwirkungen von Tamoxifen sind noch nicht ausreichend bekannt.

Während der 2 ersten Jahre der Tamoxifentherapie begleiten einige Ärzte die Behandlung mit der Gabe von GnRH-Analoga (Zoladex). Diese Therapie unterdrückt die Funktion der Eierstöcke, d.h. den Eisprung und somit die Regelblutung. Diese Therapie hat verhütende Wirkung, die Unterdrückung der Eierstockfunktion ist jedoch reversibel, sobald die Behandlung mit GnRH-Analoga beendet wird.
Unabhängig von Ihrer Therapie (Tamoxifen mit oder ohne GnRH-Analoga), beträgt die Gesamttherapiedauer in der Regel 5 Jahre. Nach Abschluss der Therapie sind Sie 5 Jahre älter und Ihre Fruchtbarkeit hat ganz natürlich abgenommen. Deshalb ist es wichtig, einen eventuellen Kinderwunsch vor Beginn der Behandlung mit Ihrem Arzt zu besprechen. Denn solange Sie eine Hormonbehandlung erhalten, ist eine Schwangerschaft ausgeschlossen.