Ich bin schwanger, ist eine Chemotherapie möglich?

Wenn eine Chemotherapie während der Schwangerschaft erforderlich ist, sollte damit nicht vor dem vierten Monat begonnen werden. Babys von schwangeren Frauen, die nach dem ersten Quartal der Schwangerschaft Anthrazykline erhalten haben, entwickeln sich gut. Die Anwendung von Taxanen während der Schwangerschaft erfolgt seltener, führt aber nicht zu angeborenen Fehlbildungen. Andere Behandlungen wie Trastuzumab (Herceptin°) sollten während der Schwangerschaft vermieden werden. Im Allgemeinen weisen verschiedene Studien darauf hin, dass die Übertragung der meisten Chemotherapeutika auf den Fötus begrenzt ist, da diese Mittel die Plazentaschranke nicht ohne Weiteres passieren können.
Da die Verabreichung einer Chemotherapie während der ersten drei Schwangerschaftsmonate das Risiko von Fehlbildungen und Fehlgeburten signifikant erhöht, sollten alle nicht schwangeren Frauen im gebärfähigen Alter, die einer Chemotherapiebehandlung bedürfen, auf die Bedeutung einer angemessenen Verhütungsmethode hingewiesen werden. Darüber hinaus ist es unerlässlich, zu Beginn jedes Zyklus einen Schwangerschaftstest durchzuführen, um zu verhindern, dass eine frühe (unvermutete) Schwangerschaft der Chemotherapie ausgesetzt wird.

Ich bin schwanger, ist eine Strahlentherapie möglich?

Die Brustkrebsbehandlung durch Bestrahlung ist aufgrund des ungeborenen Kindes schwierig. Die Dosis Röntgenstrahlen, dem das Kind im Körper der Mutter ausgesetzt ist, lässt sich berechnen und kann auf das absolute Minimum reduziert werden. Die Verwendung einer Bleischürze, die Anpassung der Bestrahlungstechnik und die Optimierung der Eingangs- und Ausgangsstrahlung können die Auswirkungen auf den Fötus deutlich verringern.

Grundsätzlich können Brusttumore während des ersten und zweiten Drittels der Schwangerschaft bestrahlt werden. Ab dem 6. Schwangerschaftsmonat wird meist von einer Bestrahlung abgesehen.

Ich bin schwanger, ist eine Operation meines Brustkrebses möglich?

Die meisten der heute verwendeten Operationstechniken sind auch für schwangere Patientinnen sicher. Es gibt viele Erfahrungen mit Operationen bei gutartigen Pathologien bei Schwangeren und es wurde beobachtet, dass das Wohlbefinden des Fötus erhalten bleibt, solange die Anästhesietechnik der Schwangerschaft Rechnung trägt. Zur Behandlung von Brustkrebs während der Schwangerschaft können sowohl die Entfernung der Brust (Mastektomie) als auch die brusterhaltende Operation (Lumpektomie) in Betracht gezogen werden. Der Wächterlymphknoten kann auch während der Schwangerschaft gefahrlos untersucht werden.

Welche Brustkrebstherapie ist möglich, wenn ich schwanger bin?

Die Brustkrebsdiagnose erfolgt in der Regel zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt
der Schwangerschaft.
Häufig ist die Vergrößerung durch einen Tumor aufgrund der durch die Schwangerschaft vergrößerten Brüste nicht sichtbar. Eine Mammographie wird häufig aufgrund der Angst vor den Röntgenstrahlen nicht vorgenommen. Außerdem ist es in dieser Phase schwieriger, sie zu interpretieren.
Bei Verdacht auf Brustkrebs besteht jedoch durch eine Ultraschalluntersuchung oder eine Mammographie keine Gefahr für das Ungeborene. Durch den Einsatz eines Bauchschutzes ist die Belastung des Fötus durch die Röntgenstrahlen minimal.
Die Krebstherapie während der Schwangerschaft sollte sehr eng am Standardverfahren angelehnt sein. Die Heilungschancen von schwangeren Frauen sind vergleichbar mit denen von nicht schwangeren jungen Frauen. Um das bestmögliche Ergebnis für Mutter und Kind zu gewährleisten, sollte die Therapie bereits während der Schwangerschaft begonnen werden und eine Frühgeburt möglichst vermieden werden.