Category Archives: Ich bin ein angehöriger

Meine Tochter hat Brustkrebs

Meine Tochter hat Brustkrebs

Im Allgemeinen kommt eine Krebsdiagnose sehr überraschend. Sie verursacht starken Stress und bringt das tägliche Leben und die Zukunftspläne durcheinander. Die Unterstützung durch die Familie ist bei der Bewältigung dieser Diagnose eine wichtige Stütze. Der erste Schritt besteht darin, zu verstehen, dass eine solche Diagnose kein Todesurteil ist. Brustkrebs kann heute behandelt werden, es gibt wirksame Therapien. Informieren Sie sich so gut wie möglich und helfen Sie ihr, alle Aspekte ihrer Krankheit zu verarbeiten und zu verstehen: die Prognose, die vorgeschlagenen Behandlungen und die möglichen Nachwirkungen dieser Behandlungen, insbesondere in Bezug auf die Fruchtbarkeit. Seien Sie stets ehrlich mit Ihrer Tochter, auch wenn dies schmerzhaft sein kann, um ihr zu zeigen, dass sie voll auf Sie zählen kann.

Manchmal braucht es nicht mehr als ein offenes Ohr. Verschließen Sie sich nicht, wenn Ihre Tochter ein schwieriges Thema, wie zum Beispiel den Tod, anschneidet. Geben Sie ihr die Möglichkeit, ihre Gefühle und Ängste zu formulieren, ohne sie zu unterbrechen. Respektieren Sie aber auch, wenn sie nicht darüber sprechen möchte; manchmal möchte Ihre Tochter vielleicht einfach allein sein. Sagen und zeigen Sie ihr, dass Sie ihre Stärke bewundern. Auch sie ins Krankenhaus zu begleiten kann eine wichtige Unterstützung sein, denn nicht nur die Behandlungen, auch die Wartezeit kann sie manchmal auf eine harte Probe stellen.

Unterstützen Sie sie, aber nehmen Sie ihr nicht die Entscheidungen ab. Und trauen Sie sich auch mal zu lachen, denn mit Humor gelingt es manchmal, schwierige Situationen einfacher zu meistern. Es kann vorkommen, dass die Familie oder Freunde sich ungeschickt anstellen, wenn sie ihre Hilfe anbieten, dies kann zu Spannungen und Verärgerung führen. Sprechen Sie darüber mit den anderen Familienmitgliedern, um einen ausgewogenen gemeinsamen Weg zu finden.
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Meine Freundin hat Brustkrebs

Meine Freundin hat Brustkrebs

Die Brustkrebsdiagnose ist eine einschneidende Erfahrung. Frauen, die diese Erfahrung gemacht haben, sprechen von einem „Leben davor“ und einem „Leben danach“. Ihre Freunde und Freundinnen spielen häufig die Rolle der engsten Vertrauten, der sie ihre Schwierigkeiten, Zweifel und Ängste während dieser schwierigen Zeit mitteilen können. Der Partner und die Familie sind selbst erschüttert von dem, was mit ihrem Partner, ihrer Schwester oder ihrer Tochter geschieht, und die Patientinnen versuchen oft, sie zu schützen, indem sie nicht alle ihre intimen Fragen und Ängste mit ihnen teilen.
Ihre Freundinnen oder Freunde können jedoch häufig einen besonders starken Halt bieten und die Freundschaft wird hierdurch noch vertieft.

In Bezug auf Fruchtbarkeitsfragen können Sie daher eine positive Rolle spielen, indem Sie Fragen wie die folgenden ansprechen:

● Hast Du mit Deinem Arzt darüber gesprochen, welche Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit auftreten können?
● Weißt Du, dass es Zentren und Ärzte gibt, die auf das Thema der Fruchtbarkeit bei Krebserkrankung spezialisiert sind?
● Ist es Dir wichtig, noch Kinder bekommen zu können?
● Hast Du über Verhütung nachgedacht?
● Kennst Du die Internetseite Family Hope?

Meine Partnerin hat Brustkrebs

Meine Partnerin hat Brustkrebs

Ihr gemeinsames Leben ist durch die Brustkrebsdiagnose Ihrer Partnerin auf den Kopf gestellt worden. Während und nach der Therapie Ihrer Partnerin wird der Alltag von zahlreichen Veränderungen geprägt.
Ihre Partnerin ist weniger ansprechbar, da sie aufgewühlt ist und an ihren Fähigkeiten, Sie zu befriedigen, zweifelt. Sie kann Ängste und Schwierigkeiten im Umgang mit Veränderungen in ihrem Körperbild haben. Dies hat Auswirkungen auf Ihr Liebes- und Sexualleben.

Sie werden als Paar mit vielen Informationen und Gefühlen konfrontiert. Zahlreiche wichtige Entscheidungen müssen in kürzester Zeit getroffen werden. Eine dieser Entscheidungen betrifft die Erhaltung der Fruchtbarkeit, falls eine Chemotherapie indiziert ist.

Vor Beginn der Behandlung sollten Sie gemeinsam Ihren aktuellen oder zukünftigen Kinderwunsch diskutieren. Sprechen Sie dieses Thema auch mit Ihrem behandelnden Arzt an und bitten Sie ihn, Ihnen ein auf Fruchtbarkeit spezialisiertes Krebszentrum zu empfehlen. Sie sind dazu da, Sie über die mit der Behandlung verbundenen Risiken und die Möglichkeiten einer fruchtbarkeitserhaltenden Behandlung zu informieren. In diesen Zentren stehen auch Psychologen zu Ihrer Verfügung, mit denen Sie Ihre Familienplanung besprechen können, bei welcher der Krebs wahrscheinlich einschneidende Änderungen erfordert.

Sie können Ihre Partnerin unterstützen, indem Sie ihr Ihre Gefühle versichern, aber auch indem Sie sie zu den Arztterminen und medizinischen Untersuchungen begleiten. Sie sind auch bei der spezialisierten Krankenschwester, den Experten für Fruchtbarkeitserhaltung und dem Psychologen willkommen.

Falls sich herausstellt, dass Ihre Partnerin nach der Krebstherapie nicht mehr fruchtbar sein wird, sollten Sie sich genügend Zeit lassen, dies zu verarbeiten und zu akzeptieren. Eine offene Kommunikation in Ihrer Beziehung ist ein weiterer wichtiger Punkt.

In Belgien werden Hilfsprogramme für die Lebenspartner angeboten, welche von Onko-Psychologen durchgeführt werden. Bitten Sie Ihren behandelnden Arzt um Rat.