Was versteht man unter In-Vitro-Maturation (IVM)?

Was versteht man unter In-Vitro-Maturation (IVM)?

Die In-Vitro-Maturation (IVM) der Eizellen ist eine medizinisch unterstützte Fortpflanzungstechnik, bei der die Eizellen ohne oder nur mit einer kurzen vorherigen Hormonbehandlung noch unreif entnommen werden. Diese Eizellen werden anschließend im Labor und nicht wie im natürlichen Zyklus in den Eierstöcken zur Reife gebracht. Sie sind nun bereit, mit einem Spermium befruchtet zu werden. Da diese Technik für die Patientin wenig Aufwand bedeutet und einfach und kurzfristig angewendet werden kann, kann IVM als Alternative vorgeschlagen werden, um Eizellen (oder Embryonen) von Krebspatientinnen zu kryokonservieren, insbesondere wenn der Therapiebeginn unmittelbar bevorsteht und eine traditionelle Ovarienstimulation nicht mehr möglich ist. Die Erfolgsquote dieses Verfahrens ist jedoch geringer.
Da die hormonelle Belastung bei der IMV sehr gering ist, eignet sie sich besonders für Patientinnen mit Brustkrebs, da dieser empfindlich auf Hormone reagiert. Zum Entnehmen von Eizellen vor der IVM gibt es zwei Methoden:
IVM mittels Punktion der Eierstöcke über die Vagina:
Die Follikel der Eierstöcke werden unter lokaler Betäubung oder Vollnarkose über die Vagina punktiert. Die entnommenen Eizellen reifen im Labor aus. Sie werden dann entweder direkt eingefroren oder zunächst mit Spermien befruchtet. Die daraus entstandenen Embryonen werden anschließend eingefroren.

IVM von im Labor aus dem Eierstockgewebe vor der Kryokonservierung entnommenen Eizellen:
Falls Sie sich nach Absprache mit Ihrem Arzt für eine chirurgische Entnahme von Eierstockgewebe entscheiden, können während der Vorbereitung des Gewebes für das Einfrieren im Labor unreife Eizellen entnommen werden. Diese Eizellen werden in vitro zur Reife gebracht.